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Ein Buch schreiben?

Worüber würde ich gerne ein Buch schreiben?

Diese Frage stellt Stefanie Brodmann in ihrer Blogparade „thewritingflow.com/blogparade-buch-schreiben".

 

Was ist eine "Blogparade"? Dabei schreiben viele Blogger*innen zum selben Thema einen Blog-Artikel. Wir vernetzen uns untereinander und so bekommst du als Leser und Leserin unterschiedliche Gedanken, Ideen und Ansichten zu einem Thema. 

 

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DAS Buch schreiben

Ja. Worüber würde ich gerne schreiben? Eine Frage, die mich mein Leben lang schon begleitet. Als 14jährige war ich unsterblich in einen meiner Lehrer verliebt. Eben so verliebt, wie man sich als 14jährige verlieben kann. Eine Mädchenschwärmerei. Gelesen habe ich damals voller Begeisterung sämtliche Jung-Mädchenbücher. Angefangen bei "Hanni und Nanni", "Gulla" (kennt das noch irgendjemand?), "Lausbub Uli", "Trotzkopf", usw.

 

Inspiriert von diesen Büchern wollte ich selbst eines schreiben. "Verliebt in den Lehrer" oder so ähnlich hätte es wohl heißen sollen. Mühsam habe ich mir ein kleines Büchlein selbst gebastelt. Über 4 oder 5 handschriftliche Seiten kam ich aber damals nicht hinaus. Wenn ich heute die Zeilen lese, fühle ich mich zurückversetzt in diese Zeit. 

 

Viele Jahre später war immer noch in meinem Kopf: Ich will ein Buch schreiben! Irgendwann. Ganz bestimmt. Ich kann das! Einmal habe ich sogar einen „Satz geschenkt bekommen“. Von jemanden, den ich beim Schlangestehen vor dem Kartenschalter des Wiener Burgtheaters kennen gelernt hatte. Ich weiß gar nicht, wie wir auf das Bücherschreiben überhaupt zu sprechen kamen. Jedenfalls sagte ich: „Ich werde ein Buch schreiben!“ - Er lachte und meinte nur: „Das wäre ja nicht so einfach. Das denken viele! Und tun es nie. - Aber, wenn ich wollte, würde er mir den ersten Satz schenken.“ - Und dieser Satz lautete: „Und der Flamingo erhob seine rosa Flügel und flog über das dunkle Wasser.“ 

 

Ah, ja. Der Satz ist noch immer in meinem Kopf. Obwohl dieser geschenkte Satz mittlerweile weit mehr als 30 Jahre zurückliegt! Ich habe schon einmal versucht, mit diesem Satz eine Geschichte zu beginnen. Es wurde der Anfang einer wirklich schnulzigen Romanze.  - Und nie beendet. Eine solche Geschichte wollte ich doch nicht schreiben!

 

Vor einigen Jahren begann ich dann, Kurse zum Literarischen Schreiben zu besuchen. Workshop folgte auf Workshop. Schreibgruppe auf Schreibgruppe. Immer wieder ein neuer Anlauf, endlich, ja endlich(!) dieses Buch zu schreiben. Ausprobiert habe ich verschiedene Genres, unterschiedliche Ansätze, Bücher zum Thema gelesen. Nach jedem Kurs war ich voll motiviert: Ja. Jetzt schreibe ich DAS Buch.

 

Und Ja. Ich schreibe viel. Viel und regelmäßig.

  • Kurz-Geschichten auf story.one (https://www.story.one/de/author-detail) ... ich weiß nicht, ob der link funktioniert! ... irgendwie ist heute der Wurm drin ... auf story.one kannst du nach meinem Namen Angela Braster suchen ... dann gelangst du zu den Geschichten!
  • Ein Memoir habe ich auch begonnen, verworfen, und neu begonnen, umgeschrieben als fiktive Geschichte.
  • Ein Roman „Artando. Fragmente eines Lebens“ ist im Prinzip fertig. Überarbeitet gehörte er. Verbindende Elemente zwischen den Szenen fehlen. Aber er liegt - neben all den angefangenen, nie fertiggestellten Kurz-Geschichten - in der Schublade bzw. dümpelt in Word-Dokumenten am PC. 
  • Und natürlich: Tagebuch und Journaling. Das hilft mir, meine Gedanken zu ordnen und mir über vieles klar zu werden. - Aber daraus wird bestimmt kein Buch!

 

Zwischendurch setzte ich mich selbst so unter Druck, endlich DAS Buch in den Händen zu halten, dass ich überhaupt nicht mehr schreiben wollte. Vielleicht war das eine sogenannte „Schreib-Blockade“ wie bei den ganz großen Schriftstellern? Und mit meinem „Wahnsinns-Anspruch“ an mich, hatte ich mir die Freude am Schreiben selbst völlig genommen. „Wenn ich schon ein Buch schreibe, muss es ein Bestseller werden! Ein 800 Seiten-Epos mindestens!“

 

Die Buch-Idee verschwand dennoch nie ganz aus meinem Kopf.

 

In einem Online-Kurs bei Barbara Pachl-Eberhart in der "LieblingsLebensgefühlsManufaktur" (https://mein-lieblingsleben.at) formulierte sie einmal den Satz: 

 

„Schreib nicht DAS Buch.  Sondern schreib EIN Buch.“

 

Dieser Satz hat mich entspannt. Ich schraubte den eigenen Perfektions-Anspruch herunter. Das Schreiben an sich, also der Prozess des Schreibens, das Versinken in meinen Geschichten, wenn der Stift über das Papier saust und ich manchmal gar nicht so schnell schreiben kann, wie meine Ideen ihren Weg aufs Papier finden, das ist das, was Schreiben für mich bedeutet. Im "Flow" sein - wenn ich Raum und Zeit um mich vergesse und völlig im Tun aufgehe, versinke. Das macht mir Freude. Das macht mich glücklich. - Egal, was dabei heraus kommt! 

 

Und trotzdem. Ich habe die Idee vom Buch-Schreiben nicht aufgegeben!

 

Ja. Ich schreibe EIN Buch. Handschriftlich ist es sogar schon fertig. Ich bin gerade dabei, es abzutippen, was dann bereits die erste Überarbeitung ist. Einer Schreibkollegin und Freundin lese ich den Text in Abschnitten vor, sie gibt mir wertvolles Feedback dazu.

 

Und dann. Dann wird das Buch - irgendwann - fertig! Diesmal ganz bestimmt!

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