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Erinnerungen an den Rapoldipark

„Weg da! Jetzt komme ich!“ das fröhlich hüpfende Mädchen lässt sich von dem kleinen Hund an der Leine nicht vom Weg abbringen.

 

„Da wirst wohl du ausstellen müssen!“ schimpft die Besitzerin des Hundes, eine alte Dame. „Unverschämt, diese Kinder!“

 

Die Magnolienbäume stehen in voller Blüte. Im Brunnen mit den 3 Saligen Fräulein ist noch kein Wasser. Aber die Holzverkleidung ist bereits abmontiert. Der weiße Marmor leuchtet in der Frühlingssonne. Der Park erwacht aus seinem Winterschlaf. 

 

Der direkte Weg vom Leipziger Platz zur Körnerstraße führt der großen Wiese entlang. Dort am Eingang zum Park stehen riesige Kastanienbäume. An denen kann man den Wechsel der Jahreszeiten erkennen. Noch zeigen sich zartgrüne Blattspitzen. Bis die Kastanien prall und braun zu Boden fallen, dauert es.

 

Das Mädchen darf mit der kleinen Schwester vor dem Mittagessen im Park spielen. Der Vater kommt am Heimweg vom Büro diesen Weg entlang. Gemeinsam gehen sie dann zum Essen in das Haus direkt am Park. Wenn die beiden den Vater nicht sehen, weil sie so ins Spiel vertieft sind, hängt die Mutter als Zeichen zum Heimkommen ein weißes Tuch an das Balkongeländer. 

 

Der Rapoldipark, benannt nach dem Politiker und Journalisten Martin Rapoldi (1881-1926) verlief früher zwischen Leipziger Platz, Defreggerstraße, Körnerstraße dem alten Gaswerk entlang. 1974 wurde dieses abgerissen, der Kamin gesprengt und der Park nördlich bis zu Sillufer vergrößert.

 

Ein Spielplatz mit  Ringelspiel und Kletterstangen. Die Rasenflächen durften früher nicht betreten werden. Heute ist das erlaubt und wird von vielen im Sommer genutzt. In Richtung Körnerstraße gibt es seit 2002 ein bepflanztes Labyrinth, das die Suche des Menschen nach Mitte ausdrücken soll. (Design: Gernot Candolini; Stadtgartenamt Innsbruck).

 

In der Mitte des „Sonnenrades“ glänzt eine goldene Scheibe.

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